(English version here)

Ich weiß, ich weiß, wir werden alle in nächster Zeit kaum oder sehr wenig reisen. Gerade deshalb dachte ich mir, ein bisschen Reise-Inspiration zu teilen. Denn Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude. Ich persönliche verliere mich gerne in inspirierende Reise-Fotostrecken, auch wenn ich die jeweiligen Reiseziele erst einmal nicht besuchen kann.

Letztes Jahr waren wir in Südengland unterwegs, als eine Art Mini-Honeymoon (wir wollen immer noch einen größeren Honeymoon machen, aber das wird erst einmal nichts auf unbestimmte Zeit – übrigens sind wir mit dem Zug von Berlin nach England gefahren). Viele hatten skeptisch reagiert, warum wir denn unseren Sommerurlaub in England verbringen wollen – ein Land, das zwar für seine wunderbare Pubkultur bekannt ist, aber anscheinend nicht für einen wunderbar romantischen Sommerurlaub.

Wir hatten viel Glück mit dem Wetter, es hat kaum geregnet und war sogar so heiß, dass wir nicht so viel wandern gehen konnten wie wir eigentlich wollten. Aber auch bei trübem Himmel und Regen wäre unser Urlaub wunderbar gewesen, denn die Landschaft, das Essen und die ganzen Cafés und kleinen Boutiquen waren einfach wunderbar – egal ob bei Sonnenschein oder Sturm!

Im ersten Teil unserer Reise waren wir ja in Whitstable, Eastbourne und Brighton unterwegs. Hier haben wir in privaten Unterkünften oder Hotels übernachtet. Danach ging es für uns weiter nach Dorset, Somerset und in die Cotswolds. Im zweiten Teil haben wir nur in Tiny Houses übernachtet, da diese meist etwas abgelegener mitten in der Natur standen. Genau das hatten wir uns nämlich für unseren Urlaub gewünscht: Ruhe und Natur pur!

Die einzelnen Tiny Houses haben wir über Canopy and Stars gebucht (alles selber gezahlt, hatten keinen Rabatt und keine Kooperation). Alle drei Mini-Häuschen waren liebevoll eingerichtet und ich kann sie sehr empfehlen! Im Nachhinein hatte ich natürlich Favoriten und ich würde nächstes Mal versuchen, auf weniger ist mehr zu setzen, also zB nur in zwei Häusern zu übernachten, anstatt in drei verschiedenen.

Ich möchte euch aber nicht zu lange auf die Folter spannen und hier unsere drei Tiny Houses aus unserem England-Urlaub mit euch teilen:

Sika, Warmwell House Hut

Dieser Schäferwagen in Dorset war unser erster Tiny House-Stop. Die Unterkunft liegt auf dem Gelände des Warmwell House. Man parkt im vorderen Bereich des Herrenhauses, läuft dann durch einen kleinen Garten, vorbei an einem Feld über eine Wiese bis zum Waldrand wo der Schäferwagen aufgestellt war. Man steckt also wirklich mitten in der Natur!

Der Wagen war liebevoll eingerichtet, hatte alles was wir brauchten und war sogar mit Wanderkarten ausgestattet. Wir haben nur eine kleine Wanderung über das Gelände des Herrenhauses gemacht (welches aber sehr groß ist!). Wir konnten uns frei umsehen sowie auch den Gemüsegarten und das Gewächshaus besuchen. Vom Gemüsegarten durften wir uns sogar frei bedienen und uns Gemüse, Kräuter und Obst zum Kochen “ernten”.

Auf dem Gelände gibt es sogar ein Labyrinth! Und dieses war gar nicht mal so einfach zu durchblicken!

Der einzige Nachteil für mich: Das WC und die Dusche waren in einem separaten Wagen. Dieser war zwar direkt neben dem Schlafwagen, also wirklich nur 5 Schritte entfernt, aber ich muss immer mindestens einmal Nachts auf Toilette. Und dabei durch die komplett dunkle Nacht zu gehen, mit den ganzen Naturgeräuschen im Hintergrund, klingt romantisch, war aber für mich als Stadtkind etwas gruselig, haha 🙂 Aber ansonsten war das natürlich kein Problem! Ich bin nur etwas schreckhaft.

Ausflüge haben wir mit dem Auto gemacht. Unsere Ausflugsziele teile ich dann in einem separaten Blogpost.

Hier ein paar Foto-Impressionen vom Warmwell House, dem Tiny House, Gemüsegarten und der Landschaft drumherum:

Mendip Molly, Croft Cottage

Auf diese Unterkunft hatten wir uns ganz besonders gefreut! Wir hatten zwar leider nur zwei Tage dort, aber die haben wir sehr genossen. Der alte Schaustellerwagen steht neben dem Croft Cottage in Somerset auf einer kleinen Wiese. Um den Wagen ist also nicht so viel freies Gelände, aber man blickt direkt auf eine Pferdewiese und wacht am Morgen mit sträubenden Pferdegeräuschen auf – das war einfach so wunderbar beruhigend! Außerdem sind die Sonnenuntergänge dort einfach wunderschön.

Der Wagen ist ziemlich groß, besonders im Vergleich zum Tiny House davor. Er besteht aus drei Bereichen, das Hauptwohnzimmer mit Kochecke, das Schlafzimmer auf der linken Seite und das Badezimmer auf der rechten Seite. Draußen gibt es zusätzlich Platz zum Sitzen sowie ein Basha-Zelt für den Sommer. Auf dem Gelände des Croft Cottage gibt es auch einen Grillplatz, den man auch benutzen kann. 

Auch hier haben wir die meisten Ausflüge mit dem Auto gemacht. Zum lokalen Pub Horse and Jockey Inn sind wir aber spaziert, das war nicht sehr weit.

Der Wagen ist etwas älter, da er in den 50er Jahren ja bereits als Schaustellerwagen verwendet wurde. Er ist aber in einem wirklich sehr guten Zustand! Er wirkt überhaupt nicht heruntergekommen oder so. Die ganzen Details und Fensterchen machen ihn gemütlich und verspielt:

Under The Walnut Tree, Painswick Lodge

Dieses Häuschen war unser krönender Abschluss! Zur Painswick Lodge kommt man nur über eine sehr enge wild umwachsene Straße, also seeehr langsam fahren! Dafür wird man aber belohnt.

Man kommt wieder an einem stattlichen Herrenhaus an, wie man es sonst nur aus Film und Fernsehen kennt. Das Tiny House liegt am unteren Ende des riesigen Gartens in einer kleinen abgeschiedenen Ecke, direkt an der Kuhweide (die übrigens auch wieder riesig ist). Man überblickt ein ganzes Tal und weit und breit sieht man nur Wiesen, Felder, Wälder oder kleinere Häuschen oder kleinere Siedlungen. Als Gäste des Tiny House kann man auch den Pool des Herrenhaus mitbenutzen, was wir bei 30 Grad im Schatten natürlich sehr genossen haben. Auch hier wurden wir wieder wie bei den anderen Häuschen liebevoll von den Vermietern versorgt und hatten alles was wir brauchten.

Direkt auf dem Gelände waren wir nicht wandern, sondern haben hauptsächlich das Auto genommen und sind zu anderen Ausflügen oder zu anderen Wanderwegen gefahren. Besonders angetan hat uns der Stroud’s Farmers Market!

Fazit

Insgesamt kann ich alle Unterkünfte sehr empfehlen! Die Aufenthalte waren romantisch, alle mitten in der Natur, Ausflüge drum herum waren nicht weit und man konnte auch viele Wanderungen direkt vom Haus aus machen. Alle Gastgeber waren super bemüht uns unseren Aufenthalt so schön wie möglich zu gestaltet. Alle hatte uns auch immer individuelle Tipps für die Umgebung gegeben.

Doch 7 Nächte in Tiny Häusern haben mir gereicht. Nach einer Woche hatte ich persönlich nämlich genug von Tiny Houses haha. Ich glaube, hauptsächlich die Toilettensituation hat mir irgendwann gereicht. Wir hatten zwar immer ein normales WC, aber fast alle waren nur Trocken-WCs, an die man sich erst einmal gewöhnen muss. Wirklich nichts dramatisches, aber 1-2 Nachteile will ich trotz der wunderbaren Zeit dennoch aufzählen. Ich will ja ein realistisches Bild abgeben 🙂

Ich würde immer wieder so einen Tiny House Urlaub machen 🙂 Mir hat es sehr gefallen und 7 Tage waren die perfekte Zeit für mich dafür. Die Ausflüge rund um die Häuschen waren auch spannend, süß und wunderschön. Diese werde ich in den folgenden Blogposts teilen!

Habt ihr auch bereits einmal einen Tiny House Urlaub gemacht? Oder wohnt ihr vielleicht in einem Tiny House? Wie war oder ist es für euch?

Hier noch weitere Foto-Impressionen, die oben nicht rein gepasst haben:

Sika / Warmwell House:

 

 

Mendip Molly:

Under The Walnut Tree

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7 Kommentare
  1. Einen Sommerurlaub in Südengland war bei uns in diesem Jahr geplant, muss wegen Corona leider ausfallen die Idee in einen Tiny Hause ein paar Tage zu verbringen, finde ich spannend. Hoffentlich sind die Unterkünfte auch hundefreundlich, dann würden wir im nächsten Jahr bestimmt in einem Häuschen übernachten liebe Grüße, Ksenia

    1. Oh Ksenia, wie geht’s??? Und schade, dass der Urlaub ausfallen musste 🙁 Dann eben nächstes Jahr! Man kann bei Canopy & Stars einen Filter mit “pets welcome” anklicken, dann sieht man, ob die Unterkünfte Hunde erlauben. Ob der Hund dann die Tiny Häuser mag, weiß ich aber nicht haha. In der Mendip Molly wäre auf jeden Fall genug Platz gewesen, aber die anderen waren schon etwas enger. Alles Liebe <3

  2. Hallo…

    Erstmal finde ich den Bericht wie viele andere von dir/euch sehr informativ. Die Bilder sind wunderschön und der Text ist so geschrieben, als wäre man selbst mittendrin statt nur dabei.

    Wir selber sind als Familie auch gerne in Tiny H. weil man da zur Ruhe kommt. Wir sind zur dritt (Vater & Mutter mit Kind 7Jahre). Außerdem genieße ich es selber zu kochen für die Familie, ab und zu die Küche der Einheimischen zu probieren. Auch mit den Leuten am Markt, wenn man einkaufen geht, ins Gespräch zu kommen.

    Wir waren zwei Mal in der Bretagne auch dort ist es landschaftlich wunderschön und auch die Leute dort sind sehr nett.

    Liebe Grüße und schreib weiter so tolle Berichte… danke dir!

  3. Liebe Mia,

    ich habe habe fast die gleichen Ehrfahrungen in meinem Urlaub in England gemacht, wie du. Ich und mein Mann wollten einfach mal eine Auszeit von dem zu Hause herschenden Stress (arbeitsbedingt etc.) nehmen und Urlaub in verschieden Tiny Houses in der Natur von England machen. Dabei war das Wetter auch sehr schön und ich und mein Mann konnten in der Natur endlich mal richtig abschalten und uns richtig erholen. Da ich immer neue Sachen ausprobieren will, haben ich und mein Mann nach diesen bezaubernden Urlaub von Zeit zu Zeit auch noch viele andere wirklich schöne Urlaube gemacht aber keiner war so schön wie dieser.

  4. Also, ich kann die hier geschilderten Eindrücke alle nur unterstreichen. Das erste Tiny House haben wir uns angeschaut, im dritten haben wir damals sogar auch eine Nacht verbracht. Für mich war diese eine Nacht mitentscheidend, wieso wir uns hier in Deutschland später dann auch ein Tiny House angeschafft haben. So unfassbar schön war es da!!!