(Blogpost also available in English here)

Fällt es dir oft schwer, deine Pflanzen regelmäßig zu gießen, möchtest aber ein grünes Zuhause? Oder bist du große*r Pflanzenliebhaber*in und möchtest deine Sammlung erweitern? Oder gefallen dir Pflanzen-Terrarien einfach optisch sehr und du möchtest dein eigenes zusammen stellen?

Dann bist du in diesem Beitrag genau richtig. Ich erkläre dir, welche Pflanzen für so ein Terrarium in Frage kommen, was du dafür brauchst und wie es gepflegt werden muss.

Was ist überhaupt ein Pflanzen Terrarium?

Du kannst es dir wie ein Mini Gewächshaus vorstellen, das in seinem eigenen kleinen Kreislauf mit sehr wenig Zugabe von Wasser auskommt. Die Feuchtigkeit verdampft nämlich über die Zeit am Glasinneren, rinnt dort dann herab und befeuchtet die Wurzeln erneut. So muss man nur extrem wenig gießen und wenig pflegen. Es gibt halb offene und luftdicht verschlossene Terrarien. Beide Varianten stelle ich heute vor.

Ich habe diese drei Terrarien im August 2020 gepflanzt und bis jetzt getestet und kann dir sagen, was klappt und was nicht 🙂

1.Schritt: Zubehör & Pflanzen

  • Glas: Du benötigst ein passendes Glas, z.B. ein 1-1,5 L Einmachglas mit Deckel. Für ein halb offenes Terrarium verwende ich ein Einmachglas mit Drahtbügelverschluss, den ich dann halb offen lassen kann.
  • Pflanzen: Für so ein Terrarium eignen sich nicht alle Pflanzen, da es ein paar nicht gerne feucht mögen, oder sie zu schnell zu groß wachsen. Am besten passen Moos, kleine Farne, Fittonia oder Ufopflanzen. Auch Kakteen und Sukkulenten eignen sich für ein Terrarium, jedoch für ein halb offenes oder ganz offenes. 
  • Erde: Für Kakteen und Sukkulenten gibt es spezielle Pflanzenerde. Am besten beim Pflanzenkauf direkt im Geschäft nachfragen, welche Erde sich am besten eignet.
  • Steine: Damit das Wasser gut ablaufen kann, benötigt das Terrarium kleine Steinchen. So sammelt sich kein Wasser an und man vermeidet Wurzelfäule.
  • Wasser: Am Ende muss das Terrarium auch gegossen werden, um den Kreislauf zu “starten”. Hier empfehle ich aber gefiltertes Wasser.
  • Utensilien wie Trichter, eventuell eine Kakteenpinzette, Löffel sind natürlich auch noch nützlich

Ihr findet alle Utensilien entweder im Baumarkt, Pflanzenladen, Haushaltswarengeschäft oder online (Affiliate Links, was das bedeutet siehe unten):

 

Auf den Bildern seht ihr Fittonia und Sukkulenten.

 

2. Schritt: Vorbereitung

  • alle Utensilien und das Glas gründlich und heiß auswaschen, um Bakterienvermehrung zu vermeiden. Überprüfe auch deine Pflanzen auf Schädlinge, da diese schnell das Terrariumglück zerstören könnten

 

3. Schritt: Einpflanzen

  • zunächst gibst du eine 2-3cm dicke Schicht an kleinen Steinchen in das Terrarium
  • danach kommt eine dicke Schicht Pflanzenerde – hierbei habe ich einen kleinen Löffel verwendet, um die Glaswände nicht zu dreckig zu machen. Ein breiter Trichter sollte natürlich auch gut funktionieren
  • Dann in der Mitte der Erde mit den Fingern oder dem Löffel ein kleines Loch formen und 1-3 kleine Pflänzchen (je nach Glasgröße) vorsichtig hineingeben und mit etwas Erde sanft fest drücken
  • Danach noch eine kleine Schicht Steinchen auf die Erde geben (oder Moos)

 

 

4. Schritt: Erstes Gießen

  • mit kalkarmen/ gefilterten Wasser gießen
  • Die Menge kommt auf die Pflanze und die Größe des Gefäßes – am besten an die Angaben zum Gießen beim Kauf der Pflanze achten, ich habe z.B. 30-50ml für die Gläser auf den Bildern verwendet
  • Das Ganze muss sich eh erstmal ein bisschen einpendeln, deshalb ist es ok, wenn es am Anfang ein bisschen zu viel oder zu wenig Wasser ist
  • Danach kannst du das Gefäß verschließen, beachte aber den nächsten Punkt

 

5. Schritt: Pflege

  • es kann Tage bis Wochen dauern, bis sich das System eingespielt hat. Bis dahin wirst du wahrscheinlich viel Kondenswasser am Glas erkennen. Wenn es nur ein paar Tropfen am Morgen sind, ist das ok. Wenn es eher wie ein Regenschauer aussieht, oder das Kondenswasser nie weg geht, dann öffne das Glas für ein paar Stunden. Ich habe das Ganze einfach über ein paar Wochen hinweg immer mal wieder geöffnet und geschlossen.
  • Das Terrarium mag einen hellen, aber nicht zu sonnigen Standort, sonst “schwitzt” es zu sehr 🙂 Gerade aber Sukkulenten brauchen viel Helligkeit. Meine Sukkulente stand z.B. zu lange zu schattig und wuchs deshalb leider etwas zu schmal und lang nach oben. Sieht immer noch ok aus, aber nicht mehr so breit und üppig wie eine typische Sukkulente
  • Alle paar Monate muss das Terrarium eventuell auch mal gegossen werden. Gerade meine Fittonia braucht alle 3 Monate ein bisschen mehr Wasser. Meine Flaschen sind nämlich nicht alle perfekt luftdicht und in der Fittonia hatte ich dann beim finalen Verschließen auch glaube ich nicht genug Wasser im Terrarium.
  • Offene oder halb offene Gefäße brauchen auch selten Wasser, da sich das Kondenswasser trotzdem am Glasrand sammelt und wieder hinab rinnt. 
  • Generell einfach auch beobachten, ob es der Pflanze gut geht und wie sie sich entwickelt. Wenn es mit einer Pflanzenart nicht gut klappt, funktioniert es vielleicht mit einer anderen besser!

 

Meine Erfahrung:

Ich habe, wie du in den Bildern erkennen kannst, drei Pflanzen Terrarien im August 2020 erstellt. Jetzt ist es Mai 2021. Zwei Terrarien geht es immer noch super und ich habe kaum was mit ihnen gemacht. Zwischendurch haben wir renoviert, sind ausgezogen, es war kurz zu kalt und dann zu schnell zu warm für die Pflanzen, ich war nicht vor Ort, und trotzdem haben es zwei Flaschengärten überlebt. Die dritte ist nur leider eingegangen, weil sie dann doch zu wenig Wasser hatte und ich wochenlang nicht Zuhause war, um das zwischendurch mal zu überprüfen. Dazu wuchs wie gesagt eine Sukkulente etwas zu hoch und zu lang, da ihr Standort nicht hell genug war.

 

Online gibt es natürlich auch tolle bereits vorbereitete DIY-Kits zu kaufen (Affiliate Links):

 

Hast du selbst bereits so einen Flaschengarten mal kreiert? Oder hast du jetzt direkt Lust auf ein kleines DIY Pflanzenterrarium? Schreib mir gerne bei Fragen einen Kommentar!

 

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3 Kommentare
  1. Danke für das Teilen dieser Idee. Es ist gut für das Geschäft, die Heimdekoration oder kann auch ein Geschenk und ein Geburtstags-Souvenir, ein Hochzeits-Souvenir sein. sehr gute idee wie das geht.

  2. Ich habe aus Interesse reingelesen und bereue es nicht. Das Thema ­­DIY Pflanzen Terrarium ist für mich absolutes Neuland und deswegen bedanke ich mich für diesen aufschlussreichen Artikel darüber. Ich wünsche heylilahey hiermit weiterhin viel Erfolg.