Unsere Küchenrenovierung ist nun bereits eine Weile her. Wir haben eigentlich alles rausgerissen und neu machen lassen. Naja, nicht ganz alles. Die alte Küche kam zwar raus, aber rein kam eine bereits gebrauchte, Second-Hand Küche. Wie das Ganze ablief und ob wir unsere Entscheidung bereuen, erzähle ich euch heute.
Details zur Küchenrenovierung könnt ihr hier nachlesen!
Ein Bild von unserer Küche, als wir eingezogen sind:
Warum die Küche auf dem Bild vielleicht ganz ok aussieht, aber komplett neu gemacht werden musste, könnt ihr hier nachlesen.
Designplanung
Ich bekomme oft die Frage, wie wir Renovierungsarbeiten planen, woher wie die Ideen bekommen, etc. Die Idee für die Küche, also den Anbau zu renovieren und moderner zu gestalten, hatten wir tatsächlich von anderen Hausbesichtigungen. Ein Haus, das weit über unserem Budget lag, hatte genau diesen Anbau renoviert und ein großes, schwarzes Dachfenster, sowie schöne Fliesen und eine moderne Küche eingebaut. Dazu muss ich noch meinen Deutschen LeserInnen erklären, dass hier alle alten typischen Reihenhäuser in den UK eigentlich den gleichen Grundriss haben. Manche sind zwar größer und länger als unseres, aber vom Prinzip her sind alle ähnlich geschnitten. So kann man sich gut Inspiration auf Pinterest, Instagram oder direkt in anderen Häusern holen und im eigenen Haus genauso oder so ähnlich umsetzen.
Dazu plane ich Designentscheidungen, so wie Boden und Farben, immer mit Collagen. So sehe ich, ob unsere Auswahl im Gesamtbild gut aussieht. Ich bin keine Expertin darin und es sieht jetzt nicht besonders professionell aus, aber diese Collagen haben uns sehr geholfen und wir sind sehr glücklich mit dem finalen Ergebnis.
Zuerst erstelle ich immer eine Collage mit Inspirationsbildern:
Danach versuche ich, die einzelnen Produkte, die wir ausgewählt haben, in einer Collage zusammen zu stellen:
Der Boden war in Echt etwas heller und die Türen haben wir statt Weiß einen Beige-Tönen mit pinken Untertönen gestrichen (außerdem fehlen noch der Fliesenspiegel sowie die Dunstabzugshaube):
Kosten & Second Hand Küche
Ein großer Kostenfaktor in jeder Küche sind neue Küchenschränke. Unser Traum war eine Küche von Sustainable Kitchens UK – maßgeschneidert, nachhaltige Materialien, praktische Schließmechanismen, etc. Doch da startet das Budget bei 20 Tausend…das können wir uns derzeit einfach nicht leisten. Gleichzeitig hatte ich keine Lust auf eine Ikea-Küche und auch diese wäre jetzt nicht so günstig geworden. Im Durchschnitt können diese auch 4.000-5.000 kosten, wenn man bestimmte Fronten und Griffe wählt. Wir hatten also die Idee, eine Second-Hand-Küche einzubauen und wenn wir länger in diesem Haus bleiben, dann irgendwann eine neue, schicke zu kaufen.
Wir haben dann auch ziemlich schnell auf Facebook Marketplace eine aus Echtholz gefunden, für nur 400 Pfund, Spülmaschine inklusive. Ein super Schnäppchen! Wir wussten sofort, dass wir die Fronten streichen werden und dass wir eine neue Arbeitsplatte sowie neue Griffe einbauen würden.
Die Kurzfassung: das hat auch alles geklappt und die Küche sieht super aus! Sie ist auch mega funktional, passt perfekt in unseren Raum und wir haben viel Geld gespart.
Die Langfassung:
- wir hätten vorab alles genau ausmessen sollen. Im Nachhinein hat die Küche zwar fast perfekt in unseren Raum gepasst. Aber wir mussten hier und da Schränke anpassen, da sie zu breit oder zu schmal waren. Doch für eine Secondhand-Küche hat sie wirklich fast perfekt gepasst. Doch das war nur Glück!
- Wir hätten mit dem Kauf der Küche warten sollen, bis alles fertig war. Denn zu den 400 Pfund kamen dann noch Lagerkosten der Schränke hinzu, da wir zu vorschnell gehandelt haben. Die Küche haben wir nämlich zum Start der Renovierungsarbeiten gekauft und nicht danach.
- Wir haben ein paar Sachen wie Schubläden, ein paar Rückwände sowie weitere Kleinigkeiten ausgetauscht, so dass hier noch einmal Kosten hinzukamen.
- Das Streichen der Fronten war tatsächlich einfacher als wir dachten: wir haben die Fronten nur leicht abgeschliffen, dann grundiert und daraufhin mit zwei Schichten gestrichen.
- Alles waagerecht zu positionieren war der schwierigste Teil: Der Boden war trotz Renovierung nicht 100% eben, genauso wie die Wände. Ich denke, das ist einfach normal in einem so alten Haus (oder unsere Bauarbeiter waren nicht die besten, oder es wäre zu teuer gewesen, da kenne ich mich zu wenig aus :D). Da gab es schon einiges zu Fluchen beim Einbauen. Doch um die neue Arbeitsplatte einbauen zu lassen, musste alles fast perfekt eben sein.
- Die Arbeitsplatte war der teure Teil, circa 2.000 Pfund inklusive Einbau. Doch ich finde, das hat sich gelohnt. Die Arbeitsplatte sieht sehr schön aus, ist bisher sehr langlebig und praktisch.
Hier ein paar Fotos vom Second-Hand Kücheneinbau:
Hier steht schon einmal der neue Ofen!
Die Schränke richtig anzuordnen hat sich ein bisschen wie puzzeln angefühlt.
Dank Covid-Regeln waren wir zu diesem Zeitpunkt nur zu zweit, mussten aber einen schweren Kühlschrank eine Treppenstufe nach unten heben. Keine Chance, dafür bin ich zu schwach 😀 Deshalb haben wir eine Rampe gebaut. Das hat prima geklappt!
Langsam steht alles! Wir konnten auch endlich wieder kochen:
Nächster Schritt war die Installation der Arbeitsplatte. Das haben zum Glück Experten gemacht. Das war teuer, aber es hat sich gelohnt! Ich liebe die Arbeitsplatte. Sie besteht aus Solid Surface und ist ziemlich pflegeleicht. Die Gesamtkosten (Arbeitsplatte, neues Spülbecken, Ausmessen und Installation) beliefen sich auf 1.800 Pfund. Hätten wir die Arbeitsplatte selber ausgemessen und installiert, wäre das Ganze viel billiger gewesen, aber das hätten wir glaube ich nicht so gut hinbekommen. Es war bereits schwierig genug, alle Küchenschränke perfekt waagerecht mit allen nötigen Verstärkungen für die Arbeitsplatte zu installieren.
Next Step: Die Küchenschränke streichen! Dazu mache ich aber einen separaten Blogpost, da dies ziemlich aufwändig war, und ich viel zu erzählen habe 😀 Hier aber schon einmal ein kurzer Vorgeschmack:
Und hier nun das Ergebnis (es fehlen wie gesagt noch der Fliesenspiegel und die Dunstabzugshaube):
Würden wir das nochmal so machen?
- Im Nachhinein war es die richtige Entscheidung. Die Küche sieht super aus, ist praktisch, funktional und war insgesamt immer noch super günstig, trotz Extrakosten.
- Doch ob ich es noch einmal mache, da bin ich sehr skeptisch. Es war schon seeeeehr viel Arbeit plus sehr viel Ungewissheit, ob alles am Ende passt.
- Eine neue Küche muss nicht 20.000 kosten. Vom Schreiner kann es auch sehr viel günstigere Angebote geben. Da empfehle ich einfach mal, lokale Schreinereien anzufragen. Ich habe dazu von Freunden sehr positive Erfahrungen gehört.
- Für dieses Projekt hier, war es aber die perfekte Lösung für uns.
Unsere Küche steht, ist fertig und schick. Trotzdem haben wir aber noch einige To-Dos (die Arbeit ist nie vorbei):
- Wir müssen hier und da noch verfugen
- wir müssen unsere Streicharbeiten hier und da ausbessern
- es fehlt noch der Fliesenspiegel sowie die Dunstabzugshaube
Keine lange Liste, aber noch viel Arbeit! Ich halte euch auf dem Laufenden 🙂 Am besten erhaltet ihr übrigens auf Instagram Updates zu unserem Haus!
Shop the Post: (Werbung/ Affiliate Links, was das bedeutet, siehe unten)
Schöne, neue Griffe für eure Küchenschränke findet ihr übrigens hier:
Wer in einer Mietwohnung lebt, kann auch sehr gut mit Fliesenaufklebern “renovieren” (so haben wir das in unserer alten Wohnung gemach, klappt sehr gut):
Als Farbe eignet sich Kreidefarbe für Holzmöbel sehr gut:
1 Kommentar
Die neue Farbe für die Küchenschränke ist meiner Meinung nach optimal ausgesucht. Ich habe vor, eine neue Küche einbauen zu lassen. Hoffentlich finde ich heute einen idealen Fachmann für Schreinerküchen.