(English version here)

Heute ist es endlich soweit! Nach Monaten auf die Folter spannen, teile ich heute endlich alle Infos und Stories zu meinem Fair Fashion Hochzeitskleid mit euch. Ich brauchte einfach etwas Zeit, alles erstmal nur “für uns” zu haben und zu verarbeiten, ohne alle Details öffentlich preiszugeben. Ich freue mich deshalb aber jetzt umso mehr, endlich auch dieses Kapitel aus meinem Leben auf den Blog zu bringen! 

Ganz unten habe ich ganz viele Bilder eingefügt, vom professionellen Pärchen-Shooting und von der Hochzeit. Diese Fotos sind von Jelena Hinic – eine wunderbare Fotografin und ich bin so froh, dass wir sie hatten! Davor wollte ich noch die Story teilen, wie ich das Kleid gefunden habe und welche Ups & Downs ich durchlebt habe. Alle Artikel, die ich erwähne, sind übrigens selbst gekauft. Also kein bezahltes Sponsoring, Affiliate Links habe ich markiert (was das bedeutet, erfahrt ihr ganz unten).

Wenn euch Infos und die Story zum Standesamtkleid, Frisur (bei Locken!) und Makeup auch interessieren, dann hinterlasst gerne einen Kommentar 🙂 PS: Wenn ihr ein schönes Kleid fürs Standesamt sucht, dann schaut doch gerne mal im Onlineshop meines eigenen Fair Fashion Labels tiija.de vorbei! Unser Midi-Kleid wäre bestimmt perfekt für eine Boho-Hochzeit!

Nun aber zu meinem Kleid:

Die Hochzeitskleidsuche

Mein Ziel: Ein Kleid zu finden, das ich mir gut leisten kann, das genau meinem Stil entspricht und dazu auch noch fair und nachhaltig ist! Kein leichtes Unterfangen, gerade in Deutschland finde ich.

Ich hatte eigentlich ziemlich schnell ein bestimmtest Modell im Kopf. Ihr werdet lachen, aber meine Inspiration war tatsächlich Chiara Ferragni – keine Person, von der ich mir jemals sonst Style-Inspiration hole und auch auf gar keinen Fall eine Person, dessen Konsum-Content ich unterstützen möchte. Aber ihr Hochzeitskleid aus Spitze mit einem weiten Tüllrock fand ich einfach so perfekt! Dieser Schnitt hat mich auch angesprochen, da man so ein kleines Bäuchlein verstecken kann – ich wollte an der Hochzeit kein Korsett tragen, trotzdem schick aussehen und etwas relativ körperbetontes tragen, aber auch nicht immer darauf achten, grade zu stehen und trotzdem genug Platz fürs leckere Essen haben. Ich wollte das Ganze aber etwas simpler und mit Rückenausschnitt. Ziemlich schnell sind wir auf das finale Kleid gekommen, aber da ich etwas skeptisch war, dieses online zu bestellen, habe ich die Idee erstmal verworfen.

Zunächst ging es zur ersten Anprobe in den nachhaltigen Store The Reformation in New York, Oktober 2018. Die Kleider waren wunderschön, preiswert, fair und nachhaltig. Doch die Schnitte finde ich relativ gewagt, beziehungsweise nicht 100 Prozent vorteilhaft. Ich wollte mich im Kleid aber zu 100% wohl fühlen!

Mittlerweile hat The Reformation aber neue Modelle und auch hier sind ein paar wunderschöne dabei (Affiliate Links):

 

Der nächste Step waren dann eine TAGELANGE Recherche im Netz und auf Kleiderkreisel (meine Ergebnisse habe ich hier zusammengefasst!). Ich habe wirklich Ewigkeiten vorm Laptop verbracht, habe mich durch Online-Second-Hand-Shops gewühlt, sowie durch Etsy. Diese Recherche hat mich wirklich sehr, sehr viel Zeit gekostet. Ich finde einfach, dass das Angebot an nachhaltigen und fairen Hochzeitskleidern in Deutschland sehr gering ist und wollte deshalb auf Second Hand setzen. Aber auch hier wurde ich nicht fündig.

Im Januar 2019 waren wir dann in der Second Hand Brautladen-Boutique Fräulein Weiß. Dort hatte ich mit meinen Brautjungfern Elli und Valerie einen Termin und ich konnte ganz in Ruhe verschiedene Modelle anprobieren. Es waren wirklich wunderschöne Kleider dabei, aber die besten waren mir leider zu kurz (Kleider aus zweiter Hand sind natürlich bereits angepasst worden). Eine Anprobe bei Fräulein Weiß kann ich aber auf jeden Fall empfehlen! Super Service, mega freundliches Personal und eine entspannte, süße Atmosphäre im kleinen, aber feinen Laden.

Langsam wurde ich etwas verzweifelt...mein Traumkleid war immer noch nicht dabei, auch nicht im Bereich Vintage, und so langsam lief mir die Zeit davon. Wenn ich einen Tipp habe, an alle angehend Bräute: Beschäftigt euch ASAP mit der Suche nach dem Kleid. Ich wünschte, ich hätte meine ernsthafte Suche früher gestartet. Dann wäre ich am Ende nicht in so eine Zeitnot geraten und hätte kein Express-Shipping bezahlt – ups 🙂

Schlussendlich kam ich dann auf mein ursprüngliches Modell zurück: Das Zoey Scoop Dress von Wear Your Love <3 (Affiliate Link). Tatsächlich hat es Jesse gefunden, der Fuchs!! Also dank meinem Mann habe ich mein Traum-Kleid gefunden :)))) Das Label Wear Your Love hat übrigens noch weitere wunderschöne, nachhaltige und faire Boho-Kleider (Affiliate Links):

 

Jepp, ich habe mein Hochzeitskleid online aus den USA bestellt. Ich habe mich professionell vermessen lassen und die Daten an Wear Your Love durchgegeben. Zuerst habe ich Stoff-Samples erhalten, aus denen ich dann meine Favoriten ausgewählt habe. Nach 6 Wochen wurde mein Hochzeitskleid dann per Express-Zustellung geliefert. Wenn ihr auch aus dem Ausland bestellen wollt: Vergesst nicht die Zollkosten. Mir waren diese bewusst, da ich bereits schon einmal etwas aus den USA bestellt habe, aber ich wollte es mit euch teilen, da diese relativ hoch sind. 

Meine erste Anprobe war suuuuper aufregend, aber auch so so schön. Es hat wie angegossen gepasst und ich war einfach so überglücklich und erleichtert, dass alles endlich geklappt hat. Nach der ganzen Recherche, dem Hin und Her und dem Stress wegen der Online-Bestellung und Shipping aus den USA, fiel mir wirklich ein Stein vom Herzen!

Gelagert habe ich das Kleid dann in einer speziellen Box für Brautkleider und in speziellem, säurefreiem Seidenpapier.

Fun Fact zu unserer Hochzeitswoche: Wir haben die Hochzeitsfotos zwei Tage vor der Hochzeit geschossen, da ich am Tag der Feier selbst keine Gedanken an schöne Fotos verschwenden wollte. Mir war vorab klar, dass perfekte Bilder sehr, sehr wichtig für mich sind und da wollte ich mich dann nicht stressen, umgeben von Familie und Freunden auch noch Zeit und Energie für das Pärchen-Shooting aufzubringen. Außerdem fand ich die Idee schön, dass Jesse und ich einen privaten “First Look” zu zweit haben, also einen intimen Moment zu zweit in dem mich Jesse im Kleid sieht. Den Standesamt-Termin hatten wir eh eine Woche davor, also fanden wir es ok, dass er mich vor der Zeremonie sieht 🙂 Aber deshalb trage ich in den folgenden Foto auch zwei unterschiedliche Brautsträuße.

Zum ersten mal hat mich Jesse also im Hotel gesehen:

Die veganen Hochzeitsschuhe hatte ich übrigens von Roni Kantor (Affiliate Link – auch wieder Zoll nicht vergessen!):

Mein Schmuck ist Vintage oder von Rust Jewelry aus fairem Silber.

Ein weiterer Fun Fact: Ich habe mir extra 2 Tage vor Abreise noch schnell einen Schleier bei Fräulein Weiß gekauft, da ich mich lange nicht entscheiden konnte, ob ich nun einen will oder nicht. Beim Shooting habe ich ihn wie ihr seht getragen, aber am Hochzeitstag selbst, habe ich ihn dann vor lauter Aufregung vergessen, haha 🙂

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8 Kommentare
  1. Ich habe schon 1,5 Jahre vor unserer Hochzeit ein wunderschönes Seidenkleid mit Spitze im Secondhand Shop gefunden. Etwa ein halbes Jahr vor der Hochzeit auch die passenden vintage weißen Schuhe von Bally, auch aus einem Secondhand Laden. Für mich war es aber auch eine finanzielle Sache. Ich konnte mich nicht überwinden, für ein Kleid, dass ich nur einen einzigen Tag im Leben anzeiehn werde, mehr als 300€ zu bezahlen. Die Hochzeit fand ich mit allem drum und dran schon teuer genug, immerhin gibt es so viele Menschen, die nichts haben auf der Welt und so habe ich für Kleid und Schuhe nun insgesamt nur 230€ bezahlt, das konnte ich für mich vertreten. Schmuck habe ich von meiner Oma geliehen, das Handtäschen hatte schon meine Mama auf ihrer Hochzeit und die Ringe haben wir aus alten Eheringen der Familie meines Mannes zu neuen einschmelzen lassen. In die Haare kam ein Blumenkranz und fertig war ich.
    Ich kann ebenfalls nur empfehlen, sich sehr früh Gedanken darüber zu machen, was man an dem Tag tragen möchte und hinter welchem Betrag man noch stehen kann. Ich selbst finde ja auch ein schönes, einfaches Sommerkleid in weiß, welches man nachher noch einfärben kann, hat seinen Reiz. Es muss ja auch nicht immer das Superduper Brautkleid sein. Auf jeden Fall empfehle ich, nicht so sehr dem Braut-Hype zu verfallen, sondern ganz losgelöst von anderen Hochzeiten und fremden Erwartungen sich ernstahft mit seinem Partner Gedanken darüber zu machen,was einem bei der Hochzeit wie wichtig ist und auf dieser Grundlage dann zu entscheiden, welches Kleid es sein soll. Allen zukünftigen Bräuten eine wunderschöne Hochzeit, für mich war es ein unbeschreiblich schöner Tag, klar, habe ich mich wunderschön in meinem Kleid gefühlt, aber es wäre auch ein schöner Tag gewesen, den ich mir auf Fotos so gern anschaue, wenn ich ein einfaches Kleid getragen hätte. Nun habe ich das Kleid in einen Second Hand Brautmodenladen gebracht in der Hoffnung, dass es noch viele Bräute glücklich machen wird, so wie mich an diesem einen besonderen Tag im August….

  2. Liebe Mia, ein sehr schönes Hochzeitskleid und ich finde toll, dass du dir so viele Gedanken um nachhaltige und faire Mode und Kosmetik machst. In unserer westlichen Konsumgesellschaft ist es nicht immer einfach nach diesen Maximen zu leben. Umso wichtiger ist es, dass es Leute gibt, die auf dieses Thema aufmerksam machen und Alternativen aufzeigen. Allerdings frage ich mich, wie man denn bitte ein aus den USA geliefertes Kleid als „fair fashion“ bezeichnen kann?!?Manchmal wundere ich mich, was manche Blogger ihren Lesern alles unterjubeln können.

    1. Ich trage auch Kleidung von Armedangels, Jyoti Fair Works, People Tree und mehr, das ist alles Fair Fashion, die nicht in Deutschland hergestellt wurde (oft mit Stoffen und Produktion aus Indien, Nepal & Co, woher kommt denn die Baumwolle, die wir in Fair Fashion tragen???) und die ich dennoch als Fair Fashion bezeichne. Und warum der Begriff “unterjubeln”??? Ich habe es doch deutlich gemacht, woher es genau kommt. Manchmal wundere ich mich, was für bitter formulierte Kommentare auftauchen, obwohl ich als eine der wenigen Blogger SEHR transparent bin. Und Alternativen aus Deutschland wie zB Second Hand Kleider habe ich auch vorgestellt.