Oh je, die Überschrift klingt ja schon nicht sehr vielversprechend, ich weiß. Doch manchmal hat das Paradies auch ein paar Tücken parat.
Nachdem wir ein paar Schreckensmomente in Mui Ne, Vietnam hatten, samt gestohlener Kamera (und nope, von der teuren Versicherung gibts Nullkommanix weil wir nicht gewaltsam überfallen wurden), ließen wir es in Saigon erst einmal ruhig angehen. Dort suchten wir leider erfolglos nach dem wunderbaren Flair, den wir in Hanoi erleben durften. Wir kamen aber für zwei Tage bei einem Freund meines Vaters unter, was ziemlich cool war, weil wir so ein bisschen das Expat-Leben vor Ort genießen konnten.
Nachdem wir uns dann dort durch alle veganen Restaurants gefuttert haben, ging es mit obligatorischer Flugverspätung endlich auf Phu Quoc – ich wollte endlich wieder Sommer, Sonne Strand genießen! Mehr zu unserer Zeit auf der vietnamesischen Insel bald mehr. Jetzt ziehen wir erst einmal weiter ins Nachbarland.
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Uh oh, the title already doesn’t sound very promising, I know. But sometimes paradise comes with a few glitches.
After we had a few unpleasant moments in Mui Ne, Vietnam, including our stolen camera (and nope, we will get zero, absolutely zero from our expensive insurance as we weren’t robbed at gunpoint), we chose to take it slow in Saigon. Unfortunately we didn’t find the wonderful flair we were able to experience in Hanoi. However, we slept two days at a friend’s place, which was pretty cool, because we could experience a bit of the expat lifestyle.
After we ate our way through all the vegan restaurants in the capital, we finally headed to Phu Quoc, of course with an obligatory delay of our flight! More about our time on the Vietnamese island soon. Now let’s move on to its neighboring country.

Happy Roadtrip mit Freunden
Unser nächster Stop war Kambodscha, genauer gesagt Kampot – geographisch gesehen ein Katzensprung von Phu Quoc. Doch leider war ein Grenzübergang nur über das Festland via Boot – Minibus – Bus und Taxi möglich. Doch manche Dinge sollen einfach sein, denn dank der langen, fünfstündigen Überfahrt haben wir neue Freundschaften geschlossen: Ein Pärchen aus Deutschland und Neuseeland sowie eine Solo-Backpackerin aus Australien. Gemeinsam haben wir nämlich am folgenden Tag Kampot und seine Umgebung mit einem Roadtrip unsicher gemacht.
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Happy Roadtrip with friends
Our next stop was Cambodia, more specifically Kampot – geographically a super short distance from Phu Quoc. But unfortunately a border crossing was only possible via the mainland by boat – minibus – bus and taxi. But some things are just meant to be as thanks to the long, five-hour ride we made new friends: a couple from Germany and New Zealand as well as a solo backpacker from Australia. Together we had lots of fun, so much fun that we got together the next day and went on an amazing road trip in Kampot!

Kotzeritis beim Inselhopping
Danach ging es auf die nächste Trauminsel, dieses Mal in Kambodscha: Koh Rong! Endlich das Hippie-Backpacker-Strandfeeling, das ich gesucht habe! Doch leider leider sollte es nicht sein: am zweiten Tag erwischte mich der berühmt berüchtigte Koh-Rong-Magen-Virus! Und das nicht typischerweise nachts im Hotel oder so. Nein, tagsüber auf der Inselhopping-Bootsfahrt ging meine Kotzeritis los. So wie es klingt, war es auch. Ich dachte erst, es sei nur eine Seekrankheit, doch Pustekuchen. Kotzübel wimmerte ich gestrandet auf einer kleineren Insel vor mich hin, bis ich endlich die Entscheidung traf, dass wir 20 Euro für eine private Rückfahrt nach Koh Rong mit dem Boot hinblättern und das Inselhopping sausen lassen. Leider wurde es auf der Rückfahrt nicht wirklich besser (auch wenn mittlerweile wirklich alles raus war, was irgendwann mal in mir drin war) und ich musste mich am Geländer regelrecht festkrallen, um beim Würgen nicht aus dem Boot zu fallen. Die folgende Nacht war auch nicht lustig und zu allem Übel (im wahrsten Sinne des Wortes) erwischte es nun auch noch Jesse, weshalb wir am nächsten Morgen unser Zimmer im Hostel cancelten und uns ein teures Klimaanlagen-Zimmer im schickeren Hotel nebenan buchten. So ein Virus kann eine teure Angelegenheit sein 😛
Fun Fact: Anscheinend bekommen fast alle diesen Virus auf Koh Rong, so schien es jedenfalls. Alle die im schicken Hotel einchecken wollten, waren entweder krank oder waren gerade krank und waren auf verzweifelter Suche nach einer Klimaanlage. Am Strand sah man auch unzählige Urlauber mit einer verdächtigen orangenen Wasserflasche in der Hand – meist ein Hinweis darauf, dass dem Wasser ein Elektrolyt-Pulver hinzugefügt wurde. Deshalb – falls es euch jemals dorthin verschlägt: Achtet noch mehr als sonst auf eure Hygiene! Wir sind ja schon immer vorsichtig, aber manchmal geht das Aufgabeln eines Virus einfach so schnell!
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Sea and sick during island hopping
Afterwards we went to the next dream island, this time in Cambodia: Koh Rong! Finally the hippie-backpacker-beachfeeling, which I was looking for! But unfortunately, it just wasn’t supposed to be: Already on the the second day I caught the infamous Koh Rong stomach virus! And I didn’t feel the symptoms at night in the hotel or so. No, the virus really showed its true colors during the day while we were on an island-hopping boat trip. It was just as ugly as it sounds. At first I thought I was only seasick, but oh boy was I wrong. I basically was stuck and stranded on a smaller island, vomiting everything out that I have ever put into me and just felt like crap. Finally I made the decision that 20 Dollars for a private return to Koh Rong by boat is a good idea. Unfortunately, this boat ride was not much better. Even though, as I said, nothing should have been left in me, the virus thought otherwise and I had to hold on well to not fall out of the boat. The following night was not much better and to make things worse, Jesse got sick as well! So the next morning we canceled our hostel room and paid for an expensive room including AC in a nice hotel next door. Such a virus can be an expensive matter 😛
Fun Fact: Apparently, almost everyone gets this virus on Koh Rong, at least that’s how it seemed. In our nice hotel people who wanted to check in were either sick right now or just had been sick. Everyone was in desperate need for a cool, climatized room. On the beach you could also see countless tourists with a suspicious orange water bottle in their hand – usually an indicator for pedialyte water. Therefore, if you ever go there, take care of your hygiene more than usual! We have always been very careful, but apparently we must have made a mistake. Spend the extra money for a nicer (cleaner) hotel from the start.

Eine weitere Bootsfahrt aus der Hölle
Zum Glück ging es mir am folgenden Tag aber etwas besser, so dass wir wenigstens ein bisschen noch Strandfeeling genießen konnten. Früh am letzten Tag ging es dann mit der Fähre zurück aufs Festland, endlich! Doch auch hier sollte es nicht einfach “nur” eine normale Bootsfahrt werden. Als kurze Hintergrund-Info: Ich hatte schlecht geschlafen, ich war noch nicht ganz fit, zwei Tage lang nichts gegessen und etwas gestresst, weil unser Transfer auf dem Festland zeitlich etwas knapp gebucht war. Und dann kam der Höllentrip, auf den ich nicht vorbereitet war, auf den mich niemand hätte vorbereiten können:
Nichtsahnend boardeten wir die kleine Fähre, eigentlich nur ein kleines Speedboat, und ich suchte mir einen Platz in der Mitte aus, weil ich dachte, dass man dort am wenigsten nassgespritzt wird und eventuell das Schaukeln auch am geringsten ist. Doch es war egal wo man saß! Dank rauher See und unglaublich starkem Wellengang wurde die Bootsfahrt zur Achterbahn im Meer. Frauen und Kinder schrien bei jeder Welle, Männer lachten eher panisch als wirklich voller Aufregung, alle wurden bis auf die Unterwäsche von den starken Wellen nass gemacht und durchgepeitscht. An einem Punkt schlug eine Welle so stark gegen das Boot, dass sogar Jesse ganz blass wurde. Das war das erste Mal, dass ich echt Todesangst hatte. Ich war mir sicher, bei der nächsten großen Welle kippt das Boot. Das Mädchen neben uns machte sich bereits in die Hose und die weinenden Babies sind aus Angst bereits in den Armen ihrer Mütter eingeschlafen. Zwischendurch kam mein schwarzer Humor durch und ich dachte nur “Fuck dieses Live-In-The-Moment-Ding, ich will nur noch hier weg!” Statt 25 Minuten hat die Höllenfahrt ganze 1,5 Stunden gedauert. 30 Minuten davon habe ich geweint, 30 Minuten war ich halb in Schockstarre und hab versucht zu zählen (um mich zu beruhigen) und an die anderen 30 Minuten kann ich mich nicht wirklich erinnern. Als dann Land in Sicht war, wurden auch endlich die Wellen ruhiger und ich musste mich nicht mehr so stark an den Sitz vor mir festklammern. Endlich Land unter den Füßen dachte ich nur noch “nie wieder Boot fahren!” – zumindest nicht auf dem offenen Meer. Ich hatte erst einmal genug von Inseln!
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Another boat trip from hell
Fortunately, the next day I was feeling a bit better, so we could at least enjoy a little bit of my desired beach feeling. Early on the last day we were heading to our ferry back to the mainland, finally! But even then it was not supposed to be a normal boat ride. As a brief background info: I had slept badly, I was still a little bit sick, I haven’t eaten in two days and I was stressed to miss our transfer on the mainland that was waiting there. And then on top of that I experienced the worst boat trip ever, one I wasn’t prepared for, one that no one could have prepared me for:
It was actually not a real ferry, more a small speedboat, and I chose a seat in the middle, as I thought that we would not get wet there and it wouldn’t shake there so much. But it didn’t matter where one sat!!! Thanks to very very rough seas and the incredibly strong waves, the boat trip felt like a bad and scary roller coaster in the sea. Women and children were screaming during each hard wave, men were laughing more panicky than really from excitement and everyone got soaked to the bones. At one point, a wave hit the boat so hard that even Jesse became quite pale. This was the first time I was scared for my life during our trip. I was sure that the next big wave would tip the boat. The little girl next to us already wet her pants. In between, my black humor came through and I just thought “Fuck this live-in-the-moment thing, I just want to get away!” Instead of 25 minutes, the hellish journey took 1.5 hours. 30 minutes of that I cried, 30 minutes I was half in shock and tried to count (to calm me down) and the other 30 minutes I can not really remember. When land was finally in sight, the waves grew quieter and I did not have to cling so hard to the seat in front of me. After that I had enough of islands!

Keine Sorge
Wenn ihr euch jetzt denkt “Oh die Armen!”, müsst ihr wirklich nicht, Mitleid haben wir nicht wirklich verdient. Denn kurz danach hatten wir den perfekten Ausgleich: Dank einer Kooperation mit Green Pearls sind wir nämlich nach unserer Höllenfahrt zwei Tage im Eco Resort 4 Rivers Lodge untergekommen, konnten dort entspannen und endlich richtig genesen! Uns ging es also gut, sehr gut sogar und ich kann es kaum erwarten, mehr über unseren Aufenthalt dort zu berichten.
Wie ihr seht, auch wenn unsere Fotos auf Instagram immer perfekt scheinen und unsere Blogposts aussehen, als wären wir immer im Paradies, wollte ich trotzdem berichten, dass es auf unserer Weltreise auch immer mal wieder Phasen mit mehr Downs als Ups gibt. Trotzdem will ich nicht jammernd rüberkommen. Die Bootsfahrt-Stories kann ich mittlerweile lachend erzählen (ich meine, solche Situationen liefern im Nachhinein einfach immer die besten Erzählungen!), eine Kamera ist am Ende “nur” eine Kamera, und man weiß dann einfach wieder die schönen Momente besser zu schätzen!
Ich hoffe, euch geht es gut und ich freue mich immer über eure Kommentare und Feedback! Habt ihr auch schon einmal solche Höllentrips erlebt? Kennt ihr das, wenn man im Urlaub krank wird?
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Do not worry
But please don’t pity us, even though we felt like we went through hell. Because shortly afterwards we had the perfect relaxation time: Thanks to a cooperation with Green Pearls we spent two days at the 4 Rivers Lodge Eco Resort. We were able to relax and finally recover! It was so so nice and I cannot wait to write more about our stay there. But as you can see, even though our photos on Instagram always seem perfect and our blogposts look as if we are always in paradise, I wanted to report that on our world trip there can always be some times with more downs than ups. Still, I do not want to complain. Now these boat rides are great stories and I can laugh about it and a camera is really truly “just” a camera in the end, and by such experiences we always learn to simply appreciate the beautiful moments even better!
I hope you are doing well and I am always happy about your comments and feedback! Have you ever experienced something similar while traveling? Did you ever get sick during your holidays?

10 comments
Oh Mann! Ohne Magen Virus und furchtbarer Bootsfahrt kommt wohl keine backpackingtour aus….
Das hört sich jetzt vielleicht doof an, aber genau solche Erfahrungen machen so eine Reise doch zu einer echten Erfahrung.
Die Todesfahrt im offenen Meer hatte ich erst letztes Jahr in Brasilien (da hab ich mir geschworen, nie mehr einen Fuß auf ein Boot zu setzten). Und die Lebensmittelvergiftung (wohl so ähnliche Symptome) hab ich mir gemeinsam mit meinem Freund zu Valentinstag vor zwei Jahren in Mexiko eingefangen. Wie romantisch -würg.
Zumindest habt ihr jetzt schon die klassischen Nebeneffekte so einer Reise hinter euch. Jetzt kannst ja eigentlich nur noch besser werden!
Viel Spaß euch! Die Fotos sind wirklich alle traumhaft!
Ja, irgendwie nicht, oder? Ich hab die Stories vorher auch alle gelesen und jetzt “endlich” selbst erlebt 😀 Und du hast total recht, genau so etwas macht es zu einer “richtigen” Reise. Es ist ja nichts dramatisches, ernsthaftes passiert, deshalb haben wir jetzt gute Stories!
Deine “Todesfahrt” klingt auch schrecklich!!!! Aber ihr habt das ja zusammen durchgestanden, zumindest die Kotzeritis in Mexiko, hahahaha 🙂 Das schweißt zusammen!!!
Oh ja, mir ist es ganz ähnlich beim Inselhopping in Thailand ergangen. Ich glaube es war die Überfahrt von Ko Samui nach Ko Phangan. Ich dachte auch, ok das war’s jetzt. Und, wenn ich überlebe, dann nie wieder Bootfahren 😉 Gott sei Dank habe ich mittlerweile dieses Trauma überwunden..:)
Oh Gott!!! Ich kann das total nachfühlen! Ich hoffe, ich kann das auch bald überwinden! Bin ja eigentlich keine Angst- und Panik-Person.
Oh Gott, das klingt ja echt schlimm! Da hatten wir ja scheinbar Glück, dass wir auf Koh Rong “nur” von Sandfliegen zugerichtet wurden (auch vier Wochen später sieht man die Bisse noch). Eure Überfahrt klingt ähnlich wie unsere. Aber hey, ich würde trotzdem sofort wieder auf dieses traumhafte Inselchen fahren 😉