(Werbung mit GLS Bank – this blogpost is also available in English)

Wusstet ihr, dass Finanzinstitute mit eurem Geld möglicherweise Waffenhersteller, Kinderarbeit und Umweltverschmutzung finanzieren? Wir möchten zwar glauben, dass Banken immer die besten Absichten für uns haben – Leider tragen sie aber zu den globalen Problemen bei, indem sie kontroverse Unternehmen unterstützen. Zum Beispiel pumpen Banken weltweit immer noch Milliarden in Kohleunternehmen, obwohl diese nachweislich unser Klima zerstören (Quelle: Facing Finance).

Ich glaube aber nicht, dass ihr euer Geld in kontroverse Geschäftspraktiken und Klimaprobleme investieren wollt. Ich zumindest möchte das nicht. Ein nachhaltiger Lebensstil braucht also einen Kontowechsel zu einer sozial-ökologische Bank. Ich persönlich muss aber zugeben, dass ich mir bis vor Kurzem wenig Gedanken über das Thema “Was passiert eigentlich mit meinem Geld auf meinem Konto?” gemacht habe.

Ich freue mich deshalb sehr, dass ich mit der GLS Bank heute so einen kompetenten und nachhaltigen Kooperationspartner für diesen Blogpost habe!

Ein paar Fakten zur GLS Bank:

Die GLS Gemeinschaftsbank eG (die Abkürzung GLS steht für „Gemeinschaftsbank für Leihen und Schenken“) ist seit fast 45 Jahren weltweit die erste Universalbank mit sozial-ökologischer Ausrichtung. Außerdem ist sie die einzige Bank, die alle an Geschäftskunden*innen vergebenen Kredite veröffentlicht. So ist für jede*n nachvollziehbar, dass die angelegten Gelder in sinnvolle und nachhaltige Projekte investiert werden. Die Kredite werden regelmäßig im Bankspiegel veröffentlicht. Wo das Geld wirkt, kann man hier auch online ganz genau nachlesen!

Ausgeschlossen sind bei den Anlagen und Finanzierungen die Bereiche Atomenergie, Biozide, chlororganische Massenproduktion, Verletzung von Arbeits- und Menschenrechten, Embryonenforschung, grüne Gentechnik, Kinderarbeit, kontroverse Wirtschaftspraktiken und Umweltverhalten, Pornografie, Produzenten und Händler hochprozentiger alkoholischer Getränke, Rüstung, Tabakproduktion und Tierversuche. Spekulative Geschäfte schließt die Geschäftspolitik strikt aus.

Da ich versuche, bei werblichen Beiträgen euch immer mehr mit einzubeziehen und das Ganze interaktiver zu gestalten, habe ich vorab auf Instagram Stories ein paar Fragen zum Thema sozial-ökologische Banken gestellt. So versuche ich, direkt eure Interessen in meinen Artikeln unterzubringen!

Meine Fragen an euch waren, ob ihr wisst, ob eure Bank eine ethische Bank ist, und was ihr genau zu dem Thema “Ethical Banking” gerne wissen wollt.

Screenshots aus meinem Instagram Account

Zur Beantwortung eurer Fragen habe ich mich an Werner Landwehr gewandt, Regionalleiter der GLS Bank Berlin, der mir detaillierte Infos liefern konnte. Da unser Gespräch wirklich super spannend war und ich sehr viel gelernt habe, habe ich das Ganze direkt in ein Interview verschriftlicht. Hier werden auch all eure Fragen genau beantwortet (Anmerkung: Das Interview wurde für eine bessere Lesbarkeit von mir angepasst und gekürzt). Ich habe das Interview in zwei Teile unterteilt: Im ersten Teil besprechen wir allgemein das Thema “Ethical Banking” und im zweiten Teil gibt es genaue Infos zur GLS Bank, was sie so besonders macht.

Teil 1: Ethical Banking Allgmein

Mia, Heylilahey: Über 70% meiner Follower haben angegeben, dass sie keine Ahnung haben, ob ihre Bank fair oder öko ist, wie kann das sein?

Werner Landwehr, GLS Bank: Das Thema ist einfach noch nicht so groß. Eigentlich müsste man bereits im Smalltalk über das Thema sprechen, bei welcher Bank man eigentlich ist. So wie “Wo kaufst du denn ein?” – Man macht das aber nicht. Man spricht sehr wenig im Privaten über Geldthemen und es fragt auch eigentlich keiner. Es ist einfach noch kein normaler Gesprächsstoff. Und es ist in gewisser Weise auch ein Stück weit Verbraucherbequemlichkeit, über die man Ausreden findet, warum man sich mit dem Thema faires Banking noch nicht wirklich beschäftigt hat. Auch von Leuten, die sich bereits mit Nachhaltigkeit intensiv auseinander setzen.

Heylilahey: Ethical Banking – Was ist überhaupt eine sozial-ökologische Bank / nachhaltige Bank? Was macht eine Bank zu einer ethischen Bank oder Umweltbank?

Werner Landwehr, GLS Bank: Eine Bank wird dadurch zu einer sozial-ökologischen Bank, wenn sie ihre Mittel entsprechend verwendet und primär oder ausschließlich in Umweltthemen investiert. Zum Beispiel in regenerative Energien, nachhaltiges Wohnen und ähnliches. Hierbei zeigt die Bank sich offen und legt die Investitionen transparent dar.

Heylilahey: Kann man als Privatkunde mit der Wahl der richtigen Bank etwas verändern?

WL: Das ist tatsächlich die Kernbotschaft der GLS Bank: Genauso wie ich als kritischer Verbraucher frage “Woher genau kommt mein Strom?” und “Wo und wie wird denn meine Kleidung produziert?” können wir auch im Finanzbereich mitbestimmen, was für eine Wirtschaft wir unterstützen. Egal ob mit viel oder wenig Geld, egal ob Girokonto oder Kredit. Jede*r bestimmt durch die Art, wie er oder sie mit dem eigenen Geld umgeht, die Verhältnisse der Welt, in der wir leben.

Heylilahey: Wie findet man heraus, ob die eigene Bank eine sozial-ökologische Bank ist? Wo findet man heraus, wie und wo sie investiert? Wie findet man heraus, wo das eigene Geld wirkt?

WL: Ich ermuntere tatsächlich immer alle Menschen dazu, direkt in der Bank die Angestellten zu fragen: “Was machen Sie als Bank eigentlich genau mit meinem Geld? Wo wird dieses investiert, etc.?” Zu 99 Prozent der Fälle wird man Ihnen antworten “Das kann ich Ihnen nicht sagen. / Das weiß ich nicht. oder / Das ist Bankgeheimnis, darüber dürfen wir nicht sprechen.”

(Anmerkung von mir: das sagt schon einmal viel aus…).

Auf der anderen Seite gibt es Organisationen wie Facing Finance, die regelmäßig den deutschen Bankenmarkt untersuchen, insbesondere auf das Thema Investitionen in Waffen. Die Organisation klassifiziert die Banken danach, in welchem Umfang in der Rüstungsindustrie involviert sind. Ähnliches gibt es für den Bereich Kohle-Investments oder Spekulationen in Nahrungsmittel, oder Vergleichbares.

(Anmerkung von mir: Den Fair Finance Guide, der genau diese Infos liefert, findet ihr hier.)

Heylilahey: Wie findet man Infos zu sozial-ökologischen Banken?

WL: Der Fair Finance Guide ist bereits eine sehr gute Quelle. Aber so viele faire und ökologische Banken gibt es auch nicht. Man erhält sehr schnell einen Überblick. In Deutschland sind im Prinzip im engeren Sinne die Triodos Bank, die Umweltbank und eben die GLS Bank aktiv. Dazu kommt noch die Ethikbank, die Teil einer normalen Volksbank ist. Dann gibt es noch Banken wie die Bank für Sozialwirtschaft, beziehungsweise Kirchenbanken, die sich langsam auch endlich mit dem Thema “Ethical Banking” beschäftigen. Denn ich kann nicht Sonntag für Frieden predigen und am Montag in Waffen investieren.   

Gleichzeitig merken auch große Banken, dass im Stiftungssektor, wie auch im Altersvorsorgebereich, sehr langsam, aber sicher die Frage “Was wird mit meinem Geld eigentlich genau gemacht?” immer wichtiger wird. Dieses Bewusstsein für den Zusammenhang zwischen unserem angelegten Geld und der Welt in der wir leben, steigt.

Heylilahey: Gibt es auch “Greenwashing” im Bereich faires Banking? Wie kann man das als Kunde aufdecken?

WL: “Greenwashing” gibt es auch bei Banken. Nur weil man auf das Thema Nachhaltigkeit und Ökologie hinweist, ändert sich nicht automatisch die Wirtschaftsidee der Institute und der Unternehmen. Der Grundgedanke, nachhaltig zu wirtschaften, darf eigentlich nicht aus einer Marketing-Idee heraus kommen, sondern muss im Kern des Unternehmens verankert sein. Alles andere, wenn man aus der Vernunft heraus spricht, ist schlichtweg “dumm”. Also die Welt kaputt zu machen ist eine wahnsinnig dumme Idee.

Ich bin aber grundsätzlich etwas zurückhaltend, Greenwashing völlig zu verurteilen, weil ein kleiner Teil-Fortschritt auch darin besteht, wenigstens etwas mehr über das Thema faires Banking nachzudenken. Problematisch ist es aber, wenn unter dem Begriff “Green” Dinge an die Frau oder an den Mann gebracht werden, die erkennbar sehr sehr hellgrün sind, oder überhaupt gar keinen nachhaltigen Fokus mehr haben.

Heylilahey: Gibt es sowas wie Zertifikate beim Thema faire Banken?

WL: Richtig belastbare Zertifikate gibt es leider nicht. Der Begriff grünes oder nachhaltiges Banking ist kein geschützter Begriff. Das wir wirklich zumindest halbwegs belastbare Siegel haben, wie zum Beispiel im Nahrungsmittelbereich oder in der Bekleidungsindustrie, das ist leider noch ein weites Stück hin. Es muss aber unbedingt kommen und das fordern auch alle Verbraucherorganisationen. Gleichzeitig sollte man aber auch bei Zertifikaten immer kritisch bleiben und diese immer nur als Orientierung ansehen.

Heylilahey: Was machen nicht-faire Banken anders?

WL: Direkt zum Bereich Fairness: Wenn ich die Beratung darauf anlege, einen möglichst hohen Betrag von meinem Gegenüber zu generieren, dann ist das eigentlich bereits eine unfaire Geschichte. Eigentlich sollte und müsste mein Anspruch sein, mir zu überlegen, wie bekomme ich heraus, was der Mensch will und was ist ihm wichtig. Daraus mache ich mir dann ein umfassendes Bild und suche mit meiner Fachkenntnis, völlig frei davon, wieviel das jetzt meiner Bank bringt, das optimale Angebot heraus. Tatsächlich sieht es aber in der Realität oft so aus, dass den Beratern und Beraterinnen explizit hinsichtlich bestimmter Produkte der Bank Vorgaben gemacht werden, wieviel pro Monat an den Mann oder an die Frau gebracht werden soll.

Heylilahey: Wie kann ich mein Geld nachhaltig anlegen?

WL: Bei der privaten Direktanlage, zum Beispiel bei der Investition in eine Windkraftanlage, oder in einen Bauernhof, ist es wichtig, das damit verbundene Risiko richtig einzuschätzen. Lege ich das Geld hingegen bei einer Bank an, dann ist dies mit der gesetzlichen Anlagensicherung verbunden. In unserem Fall kommen dann zusätzlich noch die Institutssicherungen hinzu, die mir garantieren, dass ich mein Geld auf jeden Fall wieder bekomme, und nehmen dann für mich das Risiko heraus. Und da sind es dann nur wenige, wie eben die GLS Bank, die gleichzeitig noch eine nachhaltige Verwendung des Geldes garantieren. Wir plädieren aber für den mündigen Menschen, also wenn man sich die Risikoeinschätzung zutraut, dann kann man auch direkt investieren.

Teil 2: Fragen konkret zur GLS Bank:

Heylilahey: Was ist das Geschäftsprinzip der GLS Bank?

WL: Das Grundprinzip der GLS Bank ist es, aktiv den Leuten mitzuteilen, was wir mit ihrem Geld machen. Denn wir sagen: Das was normalerweise im Zentrum steht, Sicherheit, Liquidität und Rendite, sind zwar relevant, aber letztlich, wenn man auf die Welt blickt und wie diese aussieht, sind diese Punkte total sekundär. Völlig im Fokus muss eigentlich die Frage der Nachhaltigkeit stehen.  

Diese Transparenz ist nicht nur das Gegenteil von Bankgeheimnis und von Verschwiegenheit, sondern eine zwingende Voraussetzung, dass diejenigen, die mit dem eigenen Geld nachhaltig wirken wollen, überhaupt eine Chance haben, dies zu tun.

Heylilahey: Wo investiert und wo investiert die GLS nicht?

WL: Die GLS Bank finanziert mehr als 11.000 Unternehmen und Projekte im Jahr aus den Bereichen regenerative Energien, nachhaltiges Bauen und Leben, aber auch Themen wie freie Schulen und Kindergärten und Behinderteneinrichtungen. Nicht investiert wird unter anderem in Alkohol, Atomenergie, grüne Gentechnik, Rüstung, Tabak, Kinderarbeit, Tierversuche, und Embryonenforschung (Anmerkung von mir: mehr Infos hier).

Heylilahey: Wie unterstützt die GLS Bank den Klimaschutz?

WL: Sehr stark natürlich generell mit allen Finanzierungen im Bereich der regenerativen Energien und auch in der Gebäudedämm-Technik und Elektromobilität. Konkret ist die Bank aber auch Gründungsmitglied des Vereins für eine nationale CO2-Abgabe.

(Anmerkung von mir: Der CO2 Abgabe e.V. schlägt eine Klimaabgabe – CO2-Steuer, CO2-Preis, CO2-Mindestpreis – auf fossile Energieträger, also Kohle, Erdöl und Erdgas vor. Diese Lenkungsabgabe soll für einen effizienten Klimaschutz sorgen, Link)

Diese soll bewirken, dass sich der reale Preis einer Energie zeigt, da durch diese Abgabe nicht-regenerative Energien explizit und extrem viel teurer werden. Die realen Umweltkosten, die durch meine Energieerzeugung entstehen, die soll nicht die Gemeinschaft bezahlen, sondern die sollen sich direkt in den Kosten des Produkts widerspiegeln. Beim CO2 Abgabe e.V. sind wir nicht nur Mitglied, sondern organisieren auch zusammen Veranstaltungen zu diesem Thema, um Bewusstsein für diesen Gedanken zu schaffen.

Heylilahey: Ein nachhaltiger Lebensstil braucht also einen Kontowechsel?

WL: Ganz klar, im Prinzip auch im doppelten Sinne: In der Ernährung zum Beispiel geht es nicht nur darum, einen Bio-Apfel zu kaufen, weil er gesünder ist und uns persönlich gut tut, sondern weil wir mit der Entscheidung für nachhaltigere Lebensmittel eine Veränderung in der Gesellschaft in die Wege leiten. Wir tun also nicht nur für uns selbst etwas, sondern auch für die Gemeinschaft. Ein Kontowechsel ist also nicht nur dafür da, weil man bei einer fairen Bank mit fairer Beratung sein will, sondern auch, weil man dadurch einen gesellschaftlichen Impact vorantreibt.

Heylilahey: Wie wechselt man denn zur GLS Bank?

WL: Das ist sehr einfach. Dafür haben wir auch extra ein Video erstellt. Tatsächlich ist es uns wichtig, dass der Kontowechsel möglichst komplett online passiert. Selbst das Identifikationsverfahren funktioniert mit Video-Ident. Die Grundidee ist, dass der relativ komplizierte Prozess einer Kontoeröffnung, immer leichter gehen soll. Selbst die Daueraufträge können durch den Online-Kontowechselservice automatisch aufs neue Bankkonto übertragen werden (Mehr Infos zum einfachen Kontowechsel hier).

 

Heylilahey: Gibt es Nachteile, wenn man zur GLS Bank wechselt? Was ist in der Kontoführung anders?

WL: Es kommt immer darauf an, was man persönlich als Nachteil betrachtet. Für viele ist es ein Nachteil, wenn etwas mehr kostet. Das ist aber relativ. Die Kosten sind bei uns vergleichbar mit anderen Banken. Wir haben aber einen Bereich bewusst und explizit aus der Bankdienstleistung ausgegliedert – den sogenannten GLS Beitrag. Dieser ergibt sich aus folgender Schlussfolgerung: Die Bank leistet einen erheblichen Beitrag zur gesellschaftlichen Veränderung und im politischen Engagement. Sie soll und will das auch in Zukunft tun. Und das sind nicht immer Aktivitäten, die unmittelbar in Erträge münden, sondern eigentlich ausschließlich Kosten verursachen – unternehmerisch gesprochen. Dafür brauchen wir ein klares Votum und auch eine finanzielle Stütze durch die Community und das ist eben dieser GLS Beitrag. Ab dem 28. Lebensjahr beträgt dieser 60 Euro im Jahr. Hier gibt es aber auch Ermäßigungen, je nach Einkommensverhältnissen. Der ermäßigte Beitrag beträgt nur 12 Euro im Jahr.

Manche beklagen sich außerdem über zu wenige GLS Filialen, doch die meisten gehen gar nicht zu Bank. Eigentlich kann man alle Sachen online oder am Telefon regeln. Bargeld abheben kann man mit der GLS Bank Karte im Übrigen bei über 19.000 Geldautomaten der Volks- und Raiffeisenbanken bundesweit. Für unsere Mitglieder gibt es außerdem das Mitgliederkonto, bei dem vier Abhebungen im Monat bei anderen Bank möglich sind, sowie mit der Kreditkarte weltweit kostenlos. Ansonsten hat man meiner Meinung nach keinerlei Nachteile mit einem Konto bei der GLS Bank, und wenn man Nachteile feststellt, dann sollte man es der GLS Bank auch sagen und gerne mit Änderungsvorschlägen auf uns zu kommen.

Heylilahey: Was ist diese eben erwähnte Mitgliedschaft?

WL: Die GLS ist eine Genossenschaft und Genossenschaften sammeln über Genossenschaftsanteile Eigenkapital. Oft kommt das Eigenkapital bei Banken aus der Aktiengesellschaft. Bei Genossenschaftsbanken kommt dieses aus Genossenschaftsanteilen. Mit dem Kauf von Genossenschaftsanteilen wird man Mitglied. Als Mitglied ist man also Mitbesitzer der Bank. Das Geld wird praktisch bei der Bank angelegt. Unsere Mitglieder gestalten durch ihr Stimmrecht bei der Generalversammlung aktiv die Entwicklung der Bank mit. Durch die circa 50.000 Mitglieder der Bank, ist die GLS auch unverkaufbar und unabhängig. Die Mitglieder würden dem Verkauf niemals zustimmen.

Heylilahey: Was ist mit Reisen und dem GLS Bank Konto?

WL: Mit dem Mitgliederkonto ist das Abheben von Bargeld weltweit mit der Kreditkarte kostenlos, ansonsten kostet der Abhebebetrag je nach Gebühr der jeweiligen Institute.

Heylilahey: Gibt es nachhaltige Investmentfonds?

WL: Die gibt es. Unser Aktienfonds ist ein solcher, der auch darüber berichtet, wie der Fonds mit der Frage der Nachhaltigkeit umgeht. Aber auch unabhängig von der GLS Bank, gibt es spezielle, nachhaltige Aktienfonds bei anderen Banken, die das Thema aber unterschiedlich angehen, zum Beispiel nur mit einem Teil des Portfolios. Wenn man aber überlegt, wieviel Anlagekapital vagabundiert, dann gibt es noch viel zu wenige nachhaltige Investmentfonds.

Das liegt aber nicht nur daran, dass Banken oder Kapitalanlagegesellschaften nicht Willens wären, sondern es liegt vor allem daran, dass es so schwierig ist, diese nachhaltigen Investitionsorte zu finden.

Gibt es noch Ergänzungen von Ihnen, Antworten auf Fragen, die ich nicht gestellt habe?

WL: In Bezug auf die jugendliche Zielgruppe Ihrer Kanäle: Wir haben etwas entwickelt, was an das Thema Social Media anknüpft und auch in diesem Feld versucht, es besser zu machen. Das ist das Futopolis Netzwerk und dieses wird derzeit auch nach und nach ausgebaut und ausgerollt. Zunächst im ersten Schritt nur für GLS Bank Kunden. Unsere Daten sind nämlich immer mehr eine Währung, mit der parallel zur Geldwährung Geschäft gemacht wird – und das in sehr sehr großem Stil, auch trotz Datenschutzrichtlinien & Co. Und hier stellte sich auch für uns die Frage, ob man auch hier fairer und nachhaltiger mit den Daten umgehen kann. Nicht nur, um uns zu schützen, sondern eben auch um ein anderes Bewusstsein über Fairness im Umgang mit Daten zu fordern und mitzuwirken.

Link zu Futopolis: https://futopolis.gls.de/

Vielen  Dank für das Gespräch!

Mein Fazit?

Ihr wisst, dass auch bei Kooperationen mein Fazit immer sehr ehrlich ausfällt. Für die Aufbereitung des Interviews wurde ich bezahlt, aber meine Meinung und mein Fazit bleiben trotzdem zu 100 Prozent unbeeinflusst. Nach meinen ganzen Recherchen und diesem ausführlichen Interview bin ich mir sicher – ein nachhaltiger Lebensstil braucht einen Kontowechsel. Und um ganz ehrlich mit euch zu sein: Ich bin derzeit auf keinen Fall bei einer nachhaltigen und fairen Bank. Irgendwie war das Thema auf meiner Prioritätenliste immer sehr weit unten. Ich habe mir aber für diese Woche tatsächlich vorgenommen zu wechseln, zumindest was mein Privatkonto angeht (Hier gibt’s alle Infos zum Kontowechsel-Service der GLS Bank). Ich denke aber, dass gerade diese Situation für euch spannend ist. So kann ich direkt testen, wie einfach der Wechsel wirklich ist, ob es besondere Vor- und Nachteile gibt und wie der Service ist. Im nächsten Blogpost zu dem Thema werde ich also eine Review zu meinem Konto-Wechsel geben, sowie auf das Thema Ökomode und Ökobanking eingehen. Seid also gespannt 🙂

Ihr wolltet außerdem wissen, welche Bank sich insbesondere auch für Studenten eignet. Schaut mal hier auf der GLS Bank Seite zum jungen Konto vorbei!

Jetzt meine Fragen an euch:

Seid ihr bereits bei einer sozial-ökologischen Bank? Wenn ja, bei welcher? Wenn nicht, habt ihr in nächster Zeit vor zu wechseln? Habt ihr noch weitere Fragen oder Anmerkungen zum Thema Ethical Banking?

Mehr über die GLS Bank hier und zum GLS Kontowechsel geht es hier entlang! Und noch ein paar ergänzende Infos zur GLS Bank:

Für Leser außerhalb Deutschlands bestimmt auch spannend: Die GLS Bank ist auch Gründungsmitglied der Global Alliance for Banking on Values (GABV), ein Netzwerk, das es sich zum Ziel gesetzt hat, das Bankengeschäft nachhaltiger und fairer zu gestalten.

Außerdem lebt die GLS Bank auch intern das sozial-ökologische Prinzip, beteiligt sich an Aktionen und aktuell politischen Themen, wie zum Beispiel auch beim Thema Hambacher Forst derzeit, zum Beispiel mit Social Media Postings, Beteiligung an den Demonstrationen vor Ort inklusive Berichterstattung auf Social Media und dem aktiven Einsatz für den Kohlestopp. Hier geht es zum Instagram und hier zum Facebook-Kanal der GLS Bank!

 

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5 Kommentare
  1. Soooo ein super Beitrag!!! Darauf warte ich schon lange! Ich spiele schon ewig mit dem Gedanken, ein GLS Konto zu eröffnen und tatsächlich hinderte mich in erster Linie die Beiträge und das limitierte Abheben. Ich bin aktuell nämlich bei der DKB, wo ich weltweit kostenlos abheben kann und mich noch nicht einmal das Konto was kostet. Aber ich bin mir sehr wohl bewusst, dass die mein Geld in alles mögliche investieren, was mir so gar nicht passt. Ich werde mich nochmal informieren, wie das mit diesem Mitgliederkonto und dem weltweiten Abheben ist. Eine Option ist ja immer, ein Zweitkonto zu haben, auf dem aber nicht die Hauptsummen liegen.
    Immerhin hab ich schon mein Sparbuch zur Umweltbank verlagert und kürzlich auch ein zweites eröffnet 🙂

    Danke für die vielen Infos!!! 🙂

  2. Total wichtiges thema. 🙂 Wir haben uns tatsächlich schonmal damit beschäftigt und sind uns der sache bewusst. Unser erstes gemeinsames konto haben wir damals einfach bei der diba eröffnet, ich glaube einfach nur weil es komplett kostenlos war, sogar mit kreditkarte, und ziemlich easy ging. Da hatten wir noch nicht darüber nachgedacht… Ich denke mal spätestens wenn wir geheiratet haben und das studium zu ende ist und wir geld verdienen werden wir auch komplett zu einer nachhaltigen bank wechseln. Dann wird mein freund sein eigenes konto was er jetzt noch zusätzlich nur für sich hat ja vermutlich auch auflösen, das hat er jetzt immerhin bei der bank für kirche und diakonie, die sind auch nicht so schlimm. 🙂

  3. Super interessanter Artikel! Ich werde definitiv über einen Wechsel nachdenken. Mich würde sehr das Thema Krankenkasse interessieren und wie es da mit Nachhaltigkeit aussieht. Wäre das auch was für dich?